Radverkehrskonzept wird Radnetz in und um Ratingen deutlich verbessern
In seiner letzten Sitzung verabschiedete der Kreistag das lang vorbereitete Radverkehrskonzept. Mit der kreisweiten Ausarbeitung sollen in den kommenden Jahren Ortsteil- und Städteverbindungen verbessert und der Komfort und die Sicherheit für Radfahrende gesteigert werden. Auch für Ratingen weist die Ausarbeitung zahlreiche Verbesserungen.
Von einfachen Maßnahmen wie fahrradfreundlicheren Pollern bis hin zu kompletten Neubauten - das Radverkehrskonzept des Kreises Mettmann bietet eine Vision, wie das Radfahren im Kreis Mettmann sein soll: Sicher, komfortabel und schnell. Das Konzept bietet erstmals eine einheitliche Darstellung über den Zustand des Radnetzes und gibt Empfehlung für punktuelle Verbesserungen sowie Aus-, Um- und Neubau von Wegen. Das Radverkehrskonzept wurde über zwei Jahre geplant, auch die Bevölkerung konnte sich beteiligen und neuralgische Punkte melden. Herausgekommen sind über 800 empfohlene Maßnahmen, die von kleinen Verbesserungen wie Grünschnitt bis hin zu kompletten Neubauten alles enthalten. In seiner letzten Sitzung beschloss der Kreistag das Konzept nun mit großer Mehrheit.
„Viele der Maßnahmen entfallen auf Wege in Ratingen. Dabei geht es manchmal nur um kleine Maßnahmen wie bessere Umlaufsperren, beispielsweise auf dem Höhlender Weg. Für Ratingen werden aber auch komplette Neubauten wie der bereits viel diskutierte Radweg entlang der Mettmanner Straße empfohlen“, erläutert CDU-Kreistagsmitglied Peter Thomas. Für Ratingen werden Wegeverbesserungen für rund 45 Millionen Euro auf knapp 100 Kilometern vorgeschlagen, viele davon enthalten Verbreiterungen und die Erneuerung der Oberfläche. „Die Vision ist bewusst langfristig, das Konzept stellt ein Zielnetz dar. Allerdings bietet das Radverkehrskonzept eine Unterteilung in verschiedene Netze, einmal innerstädtisch, einmal städteübergreifend, und schlägt Priorisierungen vor“, ergänzt Thomas.
Mit der Ausarbeitung hat man nun konkrete Maßnahmen, die man mit Land, Kreis und Gemeinde abstimmen kann. Aufgabe der Politik sei es nun, anhand des Kataloges Vorhaben zu planen und umzusetzen.
Für Stefan Heins, Fraktionsvorsitzenden der CDU in Ratingen, liegt der Vorteil des Konzeptes klar auf der Hand: „Mit der Ausarbeitung des Kreises haben wir ein gutes Arbeitsdokument bekommen, was wir nun vor Ort nutzen können und wollen. Wir haben bereits aus der Stadtverwaltung das Signal bekommen, dass man die Maßnahmen für Ratingen bald vorstellen und einordnen will, was uns zeigt, dass man mit den Daten arbeiten möchte.“ Für die Christdemokraten sind insbesondere die Verbindungen zwischen den Stadtteilen eine verbesserungswürdige Thematik, da auf Grund der Siedlungsstruktur häufig zwischen den Ortsteilen gewechselt würde, was aktuell oft auf schlecht beleuchteten, engen und alten Wegen erfolgen muss. Der neue Weg an der Fritz-Bauer-Straße gibt einen Vorgeschmack darauf, wie es bald an immer mehr Stellen in Ratingen aussehen könnte. Aber auch Ertüchtigungen bestehender Radachsen, vor allem an Schulwegen, stehen hoch in der Priorität. Ein Beispiel hierfür sind die Homberger Straße und Schleiferstraße. Für die CDU-Fraktion Ratingen passen die Ergebnisse gut in ihre Strategie, den Fahrradverkehr in Ratingen deutlich zu attraktivieren, ohne dabei verschiedene Verkehrsmittel gegeneinander auszuspielen. „Die Ausarbeitung empfiehlt keine ideologischen Straßensperren und verengt auch keine wichtigen Verkehrsachsen, sondern empfiehlt hochwertige Anlagen, die, wo immer möglich, vom restlichen Verkehr baulich getrennt werden. Gleichzeitig werden Punktmaßnahmen, also die kleinen Maßnahmen an einzelnen Stellen, merklich den Fahrkomfort und die Sicherheit erhöhen. Vielfach werden zum Beispiel Querungshilfen und oder Verbesserungen an Kreuzungen empfohlen“, so Heins weiter.