CDU Stadtverband Ratingen

Landwirtschaft 2020 - ganz schön vertrackt?

Das war Thema der exklusiven Info-Veranstaltung letzte Woche auf Gut Grashaus in Ratingen-Homberg. Der CDU Ortsverband Homberg-Meiersberg-Schwarzbach hatte zusammen mit der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Ratingen zum Dialog mit betroffenen Landwirten, Vertretern aus der Politik und natürlich Ratinger Bürgern eingeladen. Mehr als 100 waren gekommen. Nahezu alle verfügbaren Plätze gemäß Corona-Schutzvorgaben waren besetzt. ...
Schließlich war eine spannende Diskussion zu erwarten: „Leidenschaftliche Landwirte und ambitionierte Politik: Eine brisante Mischung. Was wird bleiben? Was muss sich ändern? Wie sieht die Landwirtschaft der Zukunft aus? Diese Fragen beschäftigten uns!“ so die Vorsitzende des OV Homberg-Meiersberg-Schwarzbach, Mechthild A. Stock. Max Grashaus und Johannes Paas - beide engagierte „Jungbauern“ aus Ratingen - gaben einen überraschend interessanten Einblick in ihr berufliches Leben und die aktuellen Herausforderungen. „Das Gut Grashaus ist seit Generationen in Hand unserer Familie. Natürlich ist das eine große Verpflichtung. Ich möchte es aber nicht missen. Kein Beruf ist so vielseitig wie unserer!“ meint Max Grashaus (25 J.). „Deshalb studiere ich gerne Agrarwissenschaften“. Wie weit die moderne Landwirtschaft sich bereits entwickelt hat, konnte Johannes Paas jun. sehr eindrucksvoll mit seinem Vortrag zur „Digitalen Landwirtschaft 2030“ demonstrieren: Unfassbar, wie präzise die aus dem All gelieferten Satellitenbilder den Zustand von Feldern, Wiesen und Wäldern zeigen! Eine große Hilfe für den bedarfsgerechten Einsatz von Dünger, Wasser und auch Mitteln gegen Schädlingsbefall. „Wer glaubt, wir würden heute noch über die Felder fahren und überall gleich viel düngen oder spritzen, der irrt gewaltig. Wir arbeiten gezielt auf den Zentimeter genau, wodurch wir unsere Ressourcen effektiv einsetzen können. Vor allem ist das gut für Klima und Umwelt“ stellt er klar. Mit einem erfrischend herzlichen Vortrag erläuterte Ministerin Ursula Heinen-Esser die Sichtweise der Politik und ging auch auf Probleme mit den meist zu langwierigen Behördenverfahren ein – nicht nur im Hinblick auf die Baugenehmigungsverfahren, sondern auch bei Beantragung von Fördermitteln. Dr. agr. Willi Kremer-Schillings, als „Bauer Willi“ bekannt aus Funk und Fernsehen, hielt dagegen. Er rief die anwesenden Landwirte auf, sich der Aktion „Farm to Fork“ anzuschließen und bunte Mistgabeln als Zeichen des Aufbruchs vor Ihre Güter aufzustellen. „Denn unsere Bauern und Bäuerinnen stehen vor großen Herausforderungen, gesellschaftlich und wirtschaftlich. In Berlin gingen die Bauern auf die Barrikaden und forderten: Wir müssen reden! Das wollten wir auch“ erinnerte Hanno Paas – Vorsitzender der MIT Ratingen. „Schließlich ist unsere Landwirtschaft ein systemrelevanter Wirtschaftsfaktor!“ . Fazit: Insgesamt ein gelungener Abend. Fortsetzung wünschenswert!